Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat neue Zahlen zur Entwicklung der Preise im Dienstleistungssektor Verkehr und Lagerei für das 2. Quartal 2021 veröffentlicht. Demnach sind die Speditionspreise in allen Bereichen gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Betrachtet man die Entwicklung gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, so sind die Erzeugerpreise sogar um 17 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen in Deutschland um 7,2 Prozent höher als im Vorjahresquartal und 3,3 Prozent über dem Niveau des ersten Quartals 2021.
Am stärksten fiel der Anstieg im Bereich der See- und Küstenschifffahrt aus. Hier haben sich die Preise gegenüber dem 2. Quartal 2020 mit 101,3 Prozent mehr als verdoppelt. Zum Vorquartal gab es einen Zuwachs um 37,5 Prozent. Maßgeblich sind verschiedene Faktoren: Die schnelle Erholung des chinesischen Produktionssektors, die coronabedingt längeren Entladezeiten bei Schiffen sowie die Anstauung leerer Container in den Häfen führten zu Kapazitätsengpässen auf dem Markt. Infolge der Blockade des Suezkanals durch das Containerschiff „Ever Given“ Ende März 2021 war es zudem zu teils erheblichen Verzögerungen auf den Handelsrouten gekommen. Stark gestiegene Frachtraten sind vor allem bei Exporten aus China nach Europa zu beobachten.
Die spezielle Situation in der Seefahrt schlägt sich laut Destatis auch deutlich auf das Preisgefüge der Speditionsdienstleister nieder. Hier lagen die Preise 11,1 Prozent über den Preisen des 2. Quartals 2020. Gegenüber den ersten drei Monaten des laufenden Jahres betrug der Anstieg 4,3 Prozent.
Im Bereich der Luftfahrt liegen die Preise Destatis zufolge weiterhin auf einem hohen Niveau. Erstmals zogen diese jedoch im zweiten Quartal schwächer an als in den Vorquartalen. So legten die Preise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur noch um 3,1 Prozent zu. Gegenüber dem ersten Quartal 2021 stiegen die Preise lediglich um 1 Prozent.
Auch im Schienengüterverkehr blieben die Preise dem Quartalsbericht zufolge nahezu konstant gegenüber den jeweiligen Vergleichszeiträumen. Im Segment Straßengüterverkehr und Umzugstransporte lagen die Preise 1,8 Prozent über dem Vorjahresquartal und 1,2 Prozent über dem Niveau des Vorquartals. Im Bereich des Frachtumschlags gab es Zuwächse um 1,7 und 0,8 Prozent.