Transportkosten: Darum sind sie nicht immer gleich

Kind mit Brille hรคlt ein Abakus Rechenbrett zur Berechnung der Transportkosten in der Hand und denkt รผber Transportkosten nach.
Bei der Berechnung von Transportkosten spielen die unterschiedlichsten Faktoren eine Rolle. Wie bereits in anderen Artikeln beschrieben, ist es auch hier von Vorteil, sich die verschiedenen Dynamiken dieser Faktoren vor Augen zu fรผhren โ€“ sich also in die Lage des Geschรคftspartners hineinzuversetzen. So erhรคlt man bei der Beauftragung von Transporten eine realistische Preiserwartung und kann die Kosten im Vorfeld besser einschรคtzen.

Wรคhrend manche Posten in der Kalkulation feste, unverรคnderliche GrรถรŸen darstellen, sind andere variabel und unterliegen mitunter nur schwer vorhersehbaren Einflรผssen.

Die Transportkosten lassen sich in unterschiedliche Kategorien von Faktoren unterteilen

Es gibt statische Faktoren der Transportkosten, zu denen vor allem das Gewicht der Ladung sowie die Strecke, die fรผr den Transport von Gรผtern zurรผckgelegt werden muss, gehรถren. Gรคbe es nur statische Kostenpunkte wie diese beiden, wรคre die Preiskalkulation im Transportgewerbe denkbar einfach und frei von mรถglichen รœberraschungen. Man kรถnnte den Endpreis fรผr Transporte fast schon tabellarisch anhand von Gewichts- und Kilometerangaben ablesen. Doch so einfach ist es natรผrlich in der Praxis nicht.

Eine weitere Kategorie sind die Kostenfaktoren, die einer gewissen Dynamik unterliegen. Sie bieten zwar immer noch eine relativ hohe Planungssicherheit, doch je weiter man โ€žin die Zukunft hinein plantโ€œ, desto dynamischer wird die Preisgestaltung. Zu diesen Faktoren gehรถren:

  1. Fahrerlรถhne (im Stรผckgutbereich machen sie aktuell mehr als die Hรคlfte der Transportkosten in Deutschland aus)
  2. Mautgebรผhren
  3. Lademitteltausch (soll der Frachtfรผhrer ausreichend Leerpaletten in adรคquater Qualitรคt und Anzahl mitbringen, dann schlรคgt sich das auf den Preis nieder)
  4. Saisonale Angebots- und Nachfragespitzen und umgekehrt
  5. Sachkosten (wie Reparaturen, Reifen, Versicherungen etc.)

Diese wenig dynamischen Kosten kรถnnen sich im Laufe eines Jahres durchaus als Preistreiber erweisen (so wie aktuell die Fahrerlรถhne, die aufgrund des Fahrermangels stark angestiegen sind), doch lassen sich diese Faktoren meist recht gut kalkulieren, da etwa die Anhebungen von Lรถhnen und Mautgebรผhren stets einen gewissen Vorlauf haben.


Dies kรถnnte Sie auch interessieren: Wie Speditionen ihre Transportkosten kalkulieren


Im Gegensatz dazu schlagen sich stark dynamische Faktoren kurzfristig auf die Transportkosten nieder. Zu diesen Kostenfaktoren gehรถren:

  1. Treibstoffkosten
  2. Wartezeiten beim Be- und Entladen sowie beim Transport (etwa durch Staus)
  3. Leerfahrten durchย Quelle-Senke-Beziehungen
  4. UnregelmรครŸige Fahrten
  5. Kurzfristig angesetzte Transporte

Die Grenze zwischen den unterschiedlichen dynamischen Faktoren ist naturgemรครŸ flieรŸend. Wo genau die einzelnen dynamischen Kostenfaktoren zu verorten sind, hรคngt vom jeweiligen Zeitpunkt der Angebotsanfrage ab. Die Aufteilung dient hier vor allem der Veranschaulichung des Problems.

 width=Einer eigenen Konjunktur unterliegt auch der Bedarf an unterschiedlichen LKW-Typen. Spezielle LKW-Typen wie Jumbo-Gliederzรผge, Gigaliner oder LKW mit eigenem Ladekran sind seltener als die verbreiteten Planensattelzรผge. Werden die Spezialtransporter zu bestimmten Zeiten hรคufiger nachgefragt, wirkt sich das auf ihre Verfรผgbarkeit sowie die Anfahrtswege aus โ€“ mit entsprechenden Folgen fรผr die Transportkosten.

Auch die Kurzfristigkeit von Buchungen ist preisrelevant: Bei kurzfristigen Buchungen verringert sich normalerweise der Stamm von LKW, die diesen Transport fristgerecht durchfรผhren kรถnnen. Die Folge ist, dass die Frachtraten steigen. Wenn die kurzfristige Buchung aber in eine Zeit mit Laderaumรผberschuss fรคllt, dann fรคllt auch der Transportpreis, denn Speditionen und Frachtfรผhrer bieten bessere Preise, um ihre LKW-Flotte auszulasten. Entsprechend gilt umgekehrt, dass bei regelmรครŸigen Transporten und Kunden mit hohem Transportvolumen, Kapazitรคten optimal geplant und ausgelastet werden kรถnnen โ€“ ein niedrigerer Preis ist die Folge. Doch auch hier gibt es Nachteile: Wenn die Transportvertrรคge langfristig abgeschlossen werden, kรถnnen eventuelle Preissenkungen am Markt nicht genutzt werden.

Die Transportkosten sind mithilfe digitaler Technik leichter ausrechenbar

Aus den genannten Punkten dรผrfte klar geworden sein, weshalb eine einfache Matrix aus zurรผckgelegten Kilometern und Gewicht der Gรผter nicht ausreicht, um Transportkosten adรคquat zu errechnen. Erst wenn alle Faktoren, auch die stark dynamischen, miteinbezogen werden, lรคsst sich ein Transportangebot einholen, das fair und mรถglichst optimal fรผr Frachtfรผhrer wie fรผr Verlader gleichermaรŸen ist. Dazu ist es nรถtig, dass mรถglichst viele Faktoren transparent und bekannt sind. Digitale Frachtplattformen wie Saloodo! bieten den Geschรคftspartnern transparente Informationen zum aktuellen Marktpreis. So bekommen Versender zum Beispiel eine Preisindikation auf der Saloodo! Plattform, bevor sie ihren Transportauftrag auf der Plattform verรถffentlichen. Diese Preiskalkulation basiert auf einer umfassenden Datenbank, die sich am aktuellen Marktpreis orientiert und mittels Machine Learning kontinuierlich aktualisiert. So kรถnnen Auftraggeber besser einschรคtzen, mit welchen Transportkosten sie rechnen mรผssen.

Bild von Daniel Mahnken, Leiter Unternehmenskommunikation bei Saloodo!

Autorin:

Daniel Mahnken
Daniel Mahnken ist Senior Corporate Communications Manager bei Saloodo!. Als gelernter Journalist liegt ihm das Schreiben quasi im Blut. Nach seinem Sportpublizistik-Studium wollte er eigentlich Germany’s Next Sport-Kommentator werden, doch dann entdeckte er die Logistik und kommt seitdem nicht mehr davon los.

Das kรถnnte Sie auch interessieren

Bekannt aus:
Gรผtesiegel des BME fรผr Saloodo als effiziente Logistiklรถsung

We make logistics fast. smart. reliable.

Sign up here!

January 19th

Jetzt registrieren!

26. November