Warum der Datenschutz von Logistikdaten für uns alle wichtig ist

Logistikexperten bewältigen zeitgleich zahlreiche Aufgaben, während sie sich darum kümmern, dass die Fracht pünktlich am Zielort eintrifft. Eine oft unterschätze Aufgabe ist dabei der Schutz gegen Datenmißbrauch und Cyberattacken. Im Folgenden werden einige Maßnahmen vorgestellt, mit denen dies erreicht werden kann.

Verstehen und Durchsetzen von Datenschutzanforderungen

Die Sicherheit von Logistikdaten beginnt mit einem gründlichen Verständnis der geltenden Gesetze und Vorschriften. So enthält die Allgemeine Datenschutzverordnung (GDPR) beispielsweise Bestimmungen für den Umgang mit Kundendaten, einschließlich der Frage, wann Unternehmen diese löschen müssen.

Die Notwendigkeit von Datenschutzkenntnissen erstreckt sich auf alle Mitarbeiter eines Unternehmens, die mit Informationen umgehen. Regelmäßige Schulungen sind eine hervorragende Möglichkeit, den Mitarbeitern relevante Details zu vermitteln und ihnen zu helfen, Datenschutzfallen zu vermeiden.

Logistikunternehmen müssen jedoch dem Datenschutz bei ihren Prozessen, Plattformen und Verfahren besondere Bedeutung beimessen. Selbst gewohnheitsmäßig sorgfältige Mitarbeiter können Fehler machen. Der Einbau von Datensicherheitsmaßnahmen in alle Unternehmensprozesse verringert die Wahrscheinlichkeit für derartige Zwischenfälle und trägt dazu bei, dass Schutzstrategien zur Norm werden.

Die Führungsebene sollte regelmäßig betonen, dass Datenschutz auch eine Teamleistung ist. Er gilt für jede informationsverarbeitende Aktivität, unabhängig von der Betriebszugehörigkeit oder der Berufsbezeichnung.

Mitarbeiter müssen lernen, sog. Social Engineering-Versuche zu erkennen

Datenschutzverletzungen haben oft eine menschliche Komponente – diese Tatsache unterstreicht die große Bedeutung fortwährender Schulungen der Mitarbeiter. Wenn Unternehmen sog. Saisonarbeiter einstellen, ist solch eine Unterweisung eine noch entscheidendere Komponente aktiven Datenschutzes.  Allerdings sind in den meisten Fällen nicht unbedingt böswillige Mitarbeiter die Hauptschuldigen bei Cyberattacken. Hacker sind Experten darin, Menschen dazu zu bringen, ihnen Daten oder Anmeldeinformationen zu geben. Jeder kann ein Opfer werden.

Dies geschieht in der Regel durch Phishing-Versuche oder BEC-Schemata (Business Email Compromise). Beim Phishing werden Menschen dazu gebracht, vertrauliche Informationen preiszugeben, oft mit der Aufforderung, dies zu tun, um unerwünschte Konsequenzen zu vermeiden.

Beispielsweise könnte jemand eine E-Mail erhalten, in der es heißt, er müsse seine Rechnungsdaten bestätigen, um eine Lieferverzögerung zu vermeiden. Die Phishing-E-Mail führt dann zu einer vom Hacker erstellten Website, die authentisch aussieht, und fordert die Person auf, die Daten in ein Formular einzugeben.

Der BEC-Betrug hingegen funktioniert, wenn ein Hacker das E-Mail-Konto einer Person übernimmt oder sich als solcher ausgibt. In der Regel geben sie sich als leitende Angestellte aus, die ihre persönlichen Assistenten dazu bringen, große Geldbeträge zu überweisen oder etwas Ähnliches zu tun.

Wer die Tricks der Internet-Betrüger allerdings bereits kennt, wird sie einfacher als solche erkennen und nicht darauf hereinfallen. Kontinuierliche Weiterbildung ist entscheidend für den Schutz von Logistikdaten, zumal auch Online-Betrüger ihre Methoden regelmäßig aktualisieren.

Lieferanten an strenge Cybersicherheitsstandards binden

Die Bemühungen um den Schutz von Logistikdaten gehen in der Regel über einzelne Unternehmen hinaus. Das liegt daran, dass die meisten Branchenbeteiligten von zahlreichen anderen Unternehmen abhängig sind, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Leider haben Sicherheitsverletzungen durch Dritte oft weitreichende Folgen.

Um Daten sicher zu halten, müssen potenzielle Anbieter gründlich überprüft werden, um Details über ihre Cybersicherheitspraktiken zu erfahren. Erkundigen Sie sich, ob sie schon einmal mit Sicherheitsverletzungen zu tun hatten und welche Präventivmaßnahmen ein Unternehmen ergreift.

Es lohnt sich auch herauszufinden, ob das Unternehmen etablierte Cybersicherheitsrahmen befolgt, wenn es darum geht, wie die aktuellen Datenschutzpraktiken verbessert werden können. Die Konzentration auf kontinuierliche Verbesserung ist ebenfalls ein gutes Zeichen dafür, dass ein Anbieter die Cybersicherheit ernst nimmt.

Eine solche gründliche Prüfung vor der Zusammenarbeit mit einer externen Organisation ist entscheidend für den Schutz des Rufs eines Logistikunternehmens und seiner Daten. Ein Unternehmen kann alles richtig machen, aber diese Erfolge zählen nicht, wenn Dritte bei ihren Datenschutzmaßnahmen versagen.

Schützen Sie Logistikdaten durch Beschränkung des Zugriffs

Viele Logistikdaten befinden sich häufig in einer Cloud. Die Speicherung in der Cloud erleichtert autorisierten Personen den Zugriff und die Zusammenarbeit mit Kollegen. Eine Varonis-Studie aus dem Jahr 2022 zeigt jedoch, wie schnell der Zugriff auf Dateien außer Kontrolle geraten kann.

Die Untersuchung zeigte, dass jeder Mitarbeiter eines Unternehmens auf eine von 10 in der Cloud gespeicherten Dateien seines Arbeitgebers zugreifen kann. Ein weiteres Ergebnis betraf den Datenzugriff, der durch Software-as-a-Service (SaaS)-Funktionen zur gemeinsamen Nutzung von Dateien ermöglicht wurde. Integrierte Sharing-Funktionen erleichterten die Freigabe von durchschnittlich 157.000 Dateien und machten sie für jeden Internetnutzer zugänglich.

Sie können solche Folgen verhindern, indem Sie den Datenzugriff in Ihrem Logistikunternehmen einschränken. Einige Unternehmen verfolgen den Ansatz, Beschränkungen auf der Grundlage der Funktion einer Person zu verhängen. Andere nutzen die Verfolgung von IP-Adressen und unterbinden Zugriffsversuche auf das Unternehmensnetz, die von außerhalb bestimmter geografischer Gebiete ausgehen.

Ideal ist es, eine Methode zu wählen, die Logistikdaten schützt und gleichzeitig die Produktivität nicht beeinträchtigt. Wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass sie zu viele Sicherheitsprozesse befolgen müssen, um ihre Arbeit zu erledigen, werden einige versuchen, diese Kontrollen zu umgehen.

Aktualisieren Sie Ihre Strategien nach Bedarf

Datenschutz in einem Logistikunternehmen ist keine einmalige Angelegenheit.  Mitarbeiter müssen sich über neue Trends und Bedrohungen im Klaren sein und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um sie zu verhindern. Neben der Berücksichtigung der oben genannten Vorschläge sollte sichergestellt werden, dass alle Mitarbeiter verstehen, wie sich die Datenschutzmaßnahmen im Zuge der Veränderungen des Unternehmens und der Logistiklandschaft weiterentwickeln müssen.

Dieser Artikel wurde von Emily Newton verfasst. Emily ist die Chefredakteurin von Revolutionized. Sie hat über sechs Jahre Erfahrung in der Berichterstattung über die Logistik- und Lieferkettenbranche.

Autorin:

Janine Wolff
Janine ist Betriebswirtin und Designfan, lebt Ihre Leidenschaft fürs Bloggen, digitales Marketing und Digitalisierung, und schreibt für Saloodo! kreative und informative Blogartikel.

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