Logistik 4.0: Die Digitalisierung der Logistik schafft neue Chancen

Die Transport- und Logistikbranche ist im Wandel. Platooning, Big Data, Cloud Computing, Algorithmen – all dies sind Schlagwörter, die zeigen: Wer heute noch so arbeitet wie vor zehn Jahren, verliert früher oder später den Anschluss. Selten zuvor gab es ein Thema, das die gesamte Branche derart beschäftigt, wie das Thema „Digitalisierung“. Dies hat schwerwiegende Folgen für die Logistikbranche, insbesondere im Hinblick auf die Geschwindigkeit, Flexibilität und Beherrschbarkeit ihrer Prozesse. Vor diesem Hintergrund wird Logistik 4.0 für Unternehmen, die sich erfolgreich am Markt positionieren wollen, immer wichtiger. Doch was genau ist eigentlich damit gemeint – Logistik 4.0? In diesem Artikel erfahren Sie es.

Der Begriff „Logistik 4.0“ beschreibt im weiteren Sinne die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf den Bereich Transport und Logistik. Außerdem geht es um die Unterstützung und Mitgestaltung der Digitalisierung und Automatisierung durch unternehmensübergreifende sowie funktionsübergreifende Koordinationsaufgaben der Logistik.

Logistik 4.0 im engeren Sinne bedeutet die Vernetzung und Integration logistischer Prozesse innerhalb und außerhalb von Handels- und Produktionsunternehmen bis hin zur dezentralen Echtzeitsteuerung logistischer Netzwerke. Entsprechende Lösungen umfassen Cyber-Physische Systeme (CPS), die aus eingebetteten Systemen bestehen, die über Kommunikationsnetze miteinander verbunden sind. Mensch und Material fungieren als „Endpunkte“. Weitere Komponenten sind Assistenzsysteme wie Geräte mit autonomer Intelligenz und Entscheidungsfähigkeit wie Kameras, Detektoren und selbstfahrende Autos.

Pakete auf einer Computer-PlatineDie digitale Transformation, insbesondere die Vernetzung logistischer Prozesse, sorgt für mehr Transparenz in den Liefer- und Versandketten und damit für ein besseres Supply Chain Management. So führen Digitalisierung und Automatisierung zu effizienteren Prozesse entlang der kompletten Lieferkette. Langfristig könnte auch die Ladung selbst intelligent werden und ihren Transport selbstständig organisieren.

Die Ziele von Logistik 4.0 sind die Automatisierung und Optimierung der Materialflüsse und des Ressourceneinsatzes in der Eingangs- und Ausgangslogistik. Dies wird sowohl als Voraussetzung als auch als Folge der Digitalisierung zu einer interaktiven Flexibilisierung von Geschäftsmodellen, Prozessen und Partnernetzwerken führen.

Ohne Logistik 4.0 keine Industrie 4.0

Industrie 4.0, die vierte industrielle Revolution, ist in aller Munde. Während die Mechanisierung (Industrie 1.0), die Massenproduktion (Industrie 2.0) und die Automatisierung (Industrie 3.0) im Laufe der Jahre Einzug in die Produktion gehalten haben, folgt nun die Digitalisierung. Gemeint ist damit das Internet der Dinge und digitale Dienstleistungen. Es bietet hervorragende Wachstumschancen und Wettbewerbsvorteile für Unternehmen, die gegen die damit verbundenen neuen Technologien und Innovationen nicht immun sind. Prognosen zufolge kann die digitale Transformation und Automatisierung die Produktivität um rund 30 Prozent steigern.

Einige der zentralen Ziele der vierten industriellen Revolution können nur durch eine angepasste Logistik erreicht werden. Dazu gehören die Hauptmerkmale von Industrie 4.0 wie die Vernetzung, Dezentralisierung, Echtzeitfähigkeit oder Dienstleistungsorientierung.

Nur durch eine erfolgreiche Einführung der Logistik 4.0 können Sie die notwendigen Grundlagen schaffen, damit Ihr Unternehmen die zukünftigen Herausforderungen der Industrie 4.0 meistern kann. So sind beispielsweise die papierlose Abwicklung von Transportaufträgen mit digitalen Frachtbriefen oder der Palettentausch im digitalen Zeitalter wichtige Grundvoraussetzungen für eine funktionierende Industrie 4.0.

Wie funktioniert Logistik 4.0?

Logistik 4.0 wird nicht nur einmal geplant und dann für alle Ewigkeit in der gleichen Form gepflegt.  Sie lernt ständig, passt sich ständig an neue Anforderungen an und wird daher kontinuierlich umgesetzt.

Der Schwerpunkt von Logistik 4.0 liegt dabei auf dem Einsatz neuer, innovativer Technologien, wie z.B. prognosegestütztem Supply Chain Management, Pricing auf Grundlage von Machine Learning oder Optimierungen mithilfe Künstlicher Intelligenz. Diese und andere neue Technologien können unter anderem zur Optimierung der folgenden Logistik-Kennzahlen eingesetzt werden: Liefersicherheit, Qualität des Angebots, Flexibilität des Angebots, Lieferfähigkeit und Service-Ebene.

Um dies zu erreichen, müssen Sie neue Konzepte zur Planung, Steuerung, Überwachung und Realisierung von Informations- und Materialflüssen in der Logistik 4.0 erstellen und umsetzen. Dabei müssen alle Ebenen Ihrer Unternehmenslogistik in die digitale Transformation einbezogen und geeignete Technologien für Verbesserungen identifiziert werden.

Lösungen für die Logistik 4.0 zielen gleichermaßen auf interne und externe Prozesse ab. So erfordern beispielsweise immer komplexere und globalere Wertschöpfungsketten und Netzwerke völlig neue Ansätze im Supply Chain Management, um die Material- und Informationsflüsse vom Rohstofflieferanten bis zum Kunden effizienter zu koordinieren.

Bild von Daniel Mahnken, Leiter Unternehmenskommunikation bei Saloodo!

Autorin:

Daniel Mahnken
Daniel Mahnken ist Senior Corporate Communications Manager bei Saloodo!. Als gelernter Journalist liegt ihm das Schreiben quasi im Blut. Nach seinem Sportpublizistik-Studium wollte er eigentlich Germany’s Next Sport-Kommentator werden, doch dann entdeckte er die Logistik und kommt seitdem nicht mehr davon los.

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