Wie die Digitalisierung die Berufe in der Logistik verändern wird

Logistik-Berufe wandeln sich durch die Digitalisierung. Aber auch in selbstfahrenden LKW wird ein Mensch sitzen, der dann vielleicht nicht mehr Fahrer, sondern LKW-Operator genannt wird.
Nein, die fortschreitende Digitalisierung in der Transport- und Logistikbranche wird sicher in absehbarer Zeit keine Arbeitsplätze kosten oder ganze Berufsgruppen überflüssig machen. Sicher ist aber ebenso, dass sich die klassischen Berufe in Speditionen und der Logistik allgemein mit fortschreitender Digitalisierung deutlich verändern werden. Um auch in Zukunft mit der Digitalen Transformation Schritt zu halten, sollte man bereits heute die Weichen für die persönliche Weiterentwicklung stellen. Denn in vielen Bereichen ist bereits absehbar, in welche Richtung sich die einzelnen Berufe entwickeln werden.

Vom LKW-Fahrer zum LKW-Operator

Begriffe wie Platooning oder autonomes Fahren sind bereits seit vielen Jahren in aller Munde. Man könnte meinen, wir sind bereits umgeben von selbstfahrenden Autos oder LKW. Doch um ehrlich zu sein: es wird noch sehr lange dauern, bis solche LKW in Europa unterwegs sind. Dennoch: Früher oder später werden Platooning und autonom fahrende LKW zum Transportalltag gehören.  width=Wir schreiben bewusst nicht „fahrerlos“, denn dies würde, wenn überhaupt, erst der übernächste Evolutionsschritt sein. In naher Zukunft wird der Beruf des LKW-Fahrers nicht einfach wegfallen, aber die Rolle des Fahrers wird in die eines Fahrzeug-Überwachers, eines Operators, übergehen. Wie ein Pilot in einem Flugzeug greift er nur dann ein, wenn es die Situation erfordert. In allen „normalen“ Situationen übernimmt der Autopilot.

Der Disponent der Zukunft

Viele Disponenten sehen ihren Job durch digitale Plattformen, die mit Künstlicher Intelligenz und Algorithmen arbeiten gefährdet. Doch zukunftsorientierte Disponenten erkennen auch die Chancen: Auf der Grundlage großer Datenmengen können computergestützte Systeme Routen wesentlich effizienter planen als alle anderen. Die hohen Einsparungen, die für Spediteure realisiert werden können, werden den Digitalisierungsprozess in diesem Bereich deutlich beschleunigen. Die Freiheiten, die Disponenten in Zukunft durch Künstliche Intelligenz und Algorithmen gewinnen werden, dürften also vor allem in die Qualität ihrer Geschäftsentscheidungen einfließen. Damit werden Disponenten zu Transportmanagern, deren Aufgaben weniger schnelle Entscheidungen und kleine Aufträge sind, wie sie heute von Disponenten oft im Minutentakt verlangt werden. Vielmehr werden sich die Disponenten zunehmend mit betriebswirtschaftlichen Fragen wie dem Bestand des Fuhrparks oder der Entscheidung über neue Kooperationen befassen. Die dafür notwendigen Management Skills und Führungsqualitäten können sich Disponenten bereits heute aneignen.

Kaufmann/-frau für digitale Spedition und Logistikdienstleistungen

Besonders interessant in diesem Bereich ist der Schreibtisch an dem Speditionskaufleute der Zukunft arbeiten werden – er muss nämlich nur noch halb so groß sein! Die Papierberge, die heutzutage durch nahezu jedes Speditions- und Transportunternehmen fliegen, werden im Zuge der Digitalisierung verschwinden und es wird viel Platz auf den Schreibtischen geschaffen. Transportdokumente wie Frachtbriefe, behördliche Genehmigungen, Lade- und Verladelisten sowie Stücklisten, all das wird künftig ausschließlich digital verarbeitet. Überhaupt werden Speditionskaufleute wesentlich öfter die Tastatur als das Telefon in der Hand haben. Langwierige Telefonate und ungenaue Informationen über den Standort oder die Ankunftszeit eines Transports gehören der Vergangenheit an. Dank transparentem Tracking ist die Echtzeit-Verfolgung von Sendungen kein Problem mehr. Auch die Kommunikation mit Kunden und Fahrern wird überwiegend digital erfolgen.

Automatisierte Lagerlogistik

Die Automatisierung und Leistung vernetzter Systeme schreiten im Bereich der Fulfillment Prozesse vom Bestelleingang bis zur Versandabwicklung besonders schnell voran. Intelligente Lagersysteme, die direkt und autonom an das Supply-Chain-Management-System angebunden sind und Waren, deren Bestand zu niedrig ist, selbstständig nachbestellen, machen Materialwirtschaft ebenso wie die traditionelle Lagerlogistik überflüssig. Intelligente Lagerroboter – wie sie bereits in einigen Lagern von Amazon eingesetzt werden – können langfristig genauer, schneller und kostengünstiger arbeiten als Menschen.

Supply Chain Manager managen den digitalen Supply Chain Control Tower

Die Digitalisierung wird besonders vorteilhaft für Supply Chain Manager werden, da digitale Prozesse die Aufgabengebiete der Manager der Lieferkette perfekt unterstützen. Supply Chain Manager planen und optimieren sämtliche Logistik-Prozesse eines Unternehmens und müssen nachhaltige Zukunftskonzepte entwickeln. Dabei und auch bei der Koordination und Steuerung von Warenlogistik und Produktionsprozessen werden digitale Systeme helfen.

Zusammenfassen lassen sich die Zukunftsaussichten damit, dass Aufgabenbereiche, die mit der Planung und Koordination von logistischen Prozessen sowie der Verteilung und Lagerung von Waren verbunden sind, wohl durch Künstliche Intelligenz, Algorithmen und digitale Lösungen ersetzt werden. Die daraus resultierenden Einsparpotenziale sind einfach zu verlockend. Gerade in diesen Bereichen sollten Arbeitnehmer also aufgeschlossen der Digitalen Transformation sein und sich frühzeitig mit neuen Technologien und Arbeitsprozessen vertraut machen.

Bild von Daniel Mahnken, Leiter Unternehmenskommunikation bei Saloodo!

Autorin:

Daniel Mahnken
Daniel Mahnken ist Senior Corporate Communications Manager bei Saloodo!. Als gelernter Journalist liegt ihm das Schreiben quasi im Blut. Nach seinem Sportpublizistik-Studium wollte er eigentlich Germany’s Next Sport-Kommentator werden, doch dann entdeckte er die Logistik und kommt seitdem nicht mehr davon los.

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