Preistreiber mit Potential – Brexit aktuell

Die historische Entscheidung des Vereinigten Kรถnigreichs, aus der Europรคischen Union auszutreten, hatte weltweite Auswirkungen. Viele Menschen sind in gewisser Weise davon betroffen, sei es durch Schwankungen an den Bรถrsen oder durch private Reiseplรคne. Doch auch wenn einige vom Brexit selbst kaum etwas mitbekommen haben, erleben alle, die in der Logistik tรคtig sind, erhebliche Umstellungen. Der Ausstieg hat sowohl positive als auch negative Folgen. Fรผr viele Unternehmen ist der durch den Brexit verursachte Anstieg der Transportkosten jedoch ein tรคglicher Grund zur Sorge.

Viele Spediteure erfahren bereits auf schmerzliche Art und Weise, dass der Brexit negative Auswirkungen auf Handel und Logistik sowohl im Vereinigten Kรถnigreich als auch in der Europรคischen Union hat. Mit erhรถhten administrativen und regulatorischen Hรผrden stรถrt der Brexit die grenzรผberschreitenden Verbindungen zwischen dem Vereinigten Kรถnigreich und der Europรคischen Union in jeder Branche. Regulatorische ร„nderungen, neue Lizenzen, Visa, Grenzkontrollen, Verlagerung von Arbeitskrรคften usw. haben Auswirkungen auf alle denkbaren Unternehmen, von der Landwirtschaft bis zum Bankwesen. Die meisten Wirtschaftszweige waren auf die neuen Anforderungen nicht ausreichend vorbereitet und sind besorgt รผber die steigenden Kosten, die aktuell mit der Einhaltung der neuen Vorschriften verbunden sind.

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Die wichtigsten ร„nderungen durch den Brexit

Zollanforderungen stark verschรคft

Mit dem Ende des freien Handels zwischen dem Vereinigten Kรถnigreich und der Europรคischen Union kam es zu zahlreichen Zollreformen. Infolgedessen gab es ร„nderungen bei den Produktstandards sowie einen erhรถhten Papieraufwand. Das britische National Audit Office schรคtzt, dass 145.000 britische Unternehmen Zollformalitรคten erledigen mรผssen, was zu 400 Millionen zusรคtzlichen Zollerklรคrungen pro Jahr fรผhrt.

Unterbrechungen der Lieferkette

Auch bei den Lieferketten kam es zu erheblichen Unterbrechungen, da es in den britischen Hรคfen aufgrund der verschรคrften Zollverfahren zu erheblichen Verzรถgerungen kam, was zu einem Rรผckstau in wichtigen Lieferketten fรผhrte (wie bei Lebensmitteln und im verarbeitenden Gewerbe). Diese Schwierigkeiten haben sich jedoch nach der anfรคnglichen Anpassungsphase wieder gelegt.

Verschiebungen der Handelsnormen

Darรผber hinaus gab es regulatorische Verschiebungen von EU-Handelsnormen zu britischen Handelsnormen, was zu ร„nderungen der Arbeitnehmerrechte und des Verbraucherschutzes im Rahmen unterschiedlicher Normen fรผhrte.

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Die Auswirkungen auf die Fracht- und Transportraten

Diese ร„nderungen haben vielfรคltige Auswirkungen sowohl auf britische als auch auf europรคische Transportunternehmen und fรผhren aktuell zu Preiserhรถhungen. Aber lassen Sie uns die Auslรถser aufschlรผsseln:

#Nr. 1: Vermehrte Leertransporte

Seit dem Brexit fahren die meisten Lastwagen, die aus dem Vereinigten Kรถnigreich in die Europรคische Union zurรผckkehren, leer zurรผck (vor dem Brexit waren es nur etwa 18 Prozent). Infolgedessen sind die Spediteure gezwungen, die Preise fรผr Frachttransporte in das Vereinigte Kรถnigreich zu erhรถhen, was sich negativ auf die Logistik- und Lieferkettenaktivitรคten im Vereinigten Kรถnigreich auswirkt.

#2 Preiserhรถhungen bei Hardware und Software

Eine der Folgen der Brexit-Entscheidung ist zweifelsohne, dass die Transportbranche im Vereinigten Kรถnigreich gezwungen sein wird, in Zukunft mehr fรผr Technologie zu bezahlen. Dies hat sich in gewissem MaรŸe bereits abgezeichnet. Mehrere IT-Hersteller haben den Wertverlust des Pfunds, das gegenรผber dem Euro um etwa 20 % gefallen ist, genutzt, um ihre Preise im Vereinigten Kรถnigreich anzuheben.

#3 Durchsetzung der Grenzkontrollen

Die Durchsetzung der vollstรคndigen Grenzkontrollen und รœberprรผfungen von Waren aus dem Vereinigten Kรถnigreich durch die EU als Folge des Brexit war eine drastische MaรŸnahme. Dies hat zu einem Anstieg des Verwaltungsaufwands fรผr den Handel gefรผhrt. Infolgedessen wurden zahlreiche Beeintrรคchtigungen gemeldet, darunter eine noch nie dagewesene Verzรถgerung an den Grenzรผbergรคngen zwischen der EU und dem Vereinigten Kรถnigreich, die Verweigerung der Einreise fรผr Lastkraftwagen an den EU-Grenzen, Verkehrsbeschrรคnkungen fรผr Lastkraftwagen, die Ablehnung vieler britischer Unternehmen, Fracht in die EU zu befรถrdern, und die Einstellung des Gรผtertransports in die EU durch viele britische Logistikunternehmen. Diese Situation bringt bereits die dringende Notwendigkeit einer „smart border“ auf den Plan. Dies wird den Druck auf die Frachtpreise weiter erhรถhen.

#4 Kapazitรคtsprobleme

Die Spediteure sind im Wesentlichen mit einem immer grรถรŸer werdenden Mangel an qualifizierten Fahrern konfrontiert. Statistiken der Internationalen StraรŸentransport-Union (IRU), die sich auf Umfragen aus dem Jahr 2021 zur Situation des Fahrermangels in Europa stรผtzen, zeigen, dass im Vereinigten Kรถnigreich bis zu 100.000 Stellen und in Deutschland und Polen jeweils mehr als 60.000 Stellen fehlen. Transportunternehmen wiederum haben Schwierigkeiten, ihre Fahrzeugflotten zu erneuern oder zu erweitern. Die Herstellung von Lastkraftwagen wird aktuell durch den Mangel an wichtigen Komponenten erheblich behindert.

Licht am Ende des Tunnels: Neue Chancen in der Digitalisierung

Gewinner des Brexit sind die Unternehmen, die sich der Digitalisierung stellen und die Prozesse effizienter gestalten; so ist die Ratifizierung des sogenannten e-CMR durch die britische Regierung ein groรŸer Schritt in die richtige Richtung. Das e-CMR-Protokoll ermรถglicht es Logistikunternehmen und Fahrern, eine elektronische Version des CMR-Frachtbriefs zu nutzen, die bisher nur auf Papier verfรผgbar war. Alle Geschรคftspartner kรถnnen von den Echtzeit-Einblicken profitieren, die das System bietet, was zu einer erheblichen Verringerung der Verwaltungskosten, einer erheblichen Zeitersparnis und einer besseren Transparenz der Lieferkette fรผr die Nutzer fรผhrt.

brexitEine der am meisten benรถtigten Verรคnderungen liegt im Zollbereich. Hier liegt eine groรŸe Chance in der Einfรผhrung neuer digitaler Technologien. Deshalb wird das Konzept eines vollstรคndig digitalen und „papierlosen“ Zolls, wie es heute von einer wachsenden Zahl internationaler Organisationen befรผrwortet wird, immer realistischer.

Infolge der restriktiven EU-Arbeitsnormen, die jetzt in Kraft sind, bietet der Brexit die Chance, die Automatisierung und Vereinfachung einiger wichtiger Unternehmensprozesse zu prรผfen – etwa in den Bereichen Personalverwaltung, Vertrieb, Marketing und Finanzen. Durch die Automatisierung von Verwaltungsablรคufen wird echte Innovation sichtbar. Seriรถse Transportpartner setzen auf die effiziente Erledigung von Formalitรคten und die Bereitstellung aller relevanten Informationen rund um die Uhr, um die Einhaltung aller geltenden Vorschriften zu gewรคhrleisten.

 

Autorin:

Janine Wolff
Janine ist Betriebswirtin und Designfan, lebt Ihre Leidenschaft fรผrs Bloggen & Reisen, und ist unser kreative Social Media Managerin bei Saloodo!.

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