Diese Aufgabenstellungen in Ihrem Unternehmen sollten Sie durch externe Profis erledigen lassen

Experte zeigt anderem Mann Mรถglichkeiten zur Lageroptimierung, weil manche Aufgabenstellungen in Unternehmen durch externe Profis gemacht werden sollten.
Ein guter Logistiker ist immer auch ein sparsamer, effizienzmaximierender Mensch. Als solcher ist er bemรผht, mรถglichst alles In-House, erledigen zu lassen; denn da sind zumindest die Arbeitskosten ausgeklammert. Und bei vielen Aufgabenstellungen von der Anschaffung klassischer Bรผro-Hardware รผber die Routenplanung und die Kraftstoffkalkulation bis zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter ist dies nicht nur die kostengรผnstigste, sondern meist effektivste Methode โ€“ allein schon deshalb, weil auch in der Welt der Logistik kein Unternehmen dem anderen gleicht. Allerdings sollte dieser Sparsamkeitsgedanke bei anderen Aufgabenstellungen ein Ende finden.

Stellen Sie sich vor, Sie wollten zuhause Ihren Fernseher umstellen. Am neuen Standort gibt es jedoch keine Steckdosen und Sie wollen auch nicht mit Verlรคngerungskabeln arbeiten. Wรผrden Sie dann beherzt zu Hammer und MeiรŸel greifen, Kabelschlitze in die Wand stemmen und neue Steckdosen an der gewรผnschten Stelle installieren? Immerhin haben Sie ja vielleicht schon Erfahrung damit, Deckenlampen anzuschlieรŸen und so weit erscheint der technisch-gedankliche Sprung ja nicht.

Falls Sie verneinen, haben Sie hรถchstwahrscheinlich bereits einen wichtigen Kern begriffen: Nur weil man eine Aufgabe beherrscht, bedeutet das nicht automatisch, auch artverwandte, aber ungleich komplexere Aufgaben in Eigenregie bewerkstelligen zu kรถnnen. Das gilt auch in Ihrem Logistikbetrieb. Selbst wenn Sie ein erfahrener Geschรคftsinhaber sind und ein Team von wirklich fรคhigen Leuten anfรผhren, so gibt es doch Aufgabenbereiche, fรผr die Sie besser externe Profis engagieren โ€“ einfach, weil diese in diesen Segmenten routinierter, fokussierter, professioneller sind. Tatsรคchlich ist das sogar ebenfalls eine Form von Sparsamkeit: Sie mรผssen diese Externen natรผrlich teurer bezahlen, dafรผr bekommen Sie aber auch eine hochwertigere, teils auch deutlich schnellere Arbeit geliefert.

  1. Wartung und Umbau Ihrer Fahrzeuge

Wenn zu Ihrem Unternehmen LKW gehรถren, ist es ob deren GrรถรŸe und Komplexitรคt mรถglich, dass in Ihrem Haus nur wenig daran gearbeitet wird; allein die Montage der geforderten Winterreifen ist bei Lastern ein Kraftakt, der sich kaum mit der Vorgehensweise bei kleineren Fahrzeugen vergleichen lรคsst. Wenn es bei Ihnen jedoch (auch) Lieferwagen, normale PKW und andere (kleinere) Fahrzeuge gibt, kann es gut sein, dass Sie Arbeiten daran In-House erledigen mรถchten.

Nutffahrzeuge in einer Werkstatt
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Vielleicht benรถtigt ein brandneuer Sprinter einen Innenausbau mit Regalen fรผr Pakete; ein รคlterer Transporter muss zur Inspektion; bei einem Stapler mรผssen die Bremsbelรคge erneuert werden. Hier erscheint es je nach Ausstattung und Background Ihres Teams probat, selbst Hand anzulegen.

Just das sollten Sie jedoch nicht tun. Denn die Risiken sind groรŸ:

  1. Bei Aus- und Einbauten kann es schnell passieren, dass die Schwelle zu abnahmepflichtigen Arbeiten รผberschritten wird. Das Fahrzeug verliert damit die Erlaubnis, am StraรŸenverkehr teilzunehmen.
  2. Selbst einfach gehaltene Fahrzeuge sind heute hochkomplex. Es ist aus Unkenntnis leicht, Dinge zu รผbersehen, etwas zu beschรคdigen oder Arbeiten auszulassen โ€“ denken Sie fรผr letzteres an die multiplen Arbeitspositionen einer vordergrรผndig simplen Inspektion.
  3. Viele Arbeiten sind sicherheitsrelevant. Werden Sie nicht mit hรถchster (modellspezifischer) Sachkenntnis durchgefรผhrt, kann es zu groรŸen Gefahren kommen.

Zuletzt sollten Sie auch bedenken, dass Sie bei externer Durchfรผhrung einen Gewรคhrleistungsanspruch haben. Die Mรคngelhaftung geht an das ausfรผhrende Unternehmen รผber, Sie selbst kรถnnen im Zweifelsfall darauf pochen, wo Ihr Unternehmen bei eigenen Fehlern niemanden zur Rechenschaft ziehen kann.

  1. Prรผfung und Integration neuer digitaler Techniken

Ein guter Logistikbetrieb hat zumindest einen Angestellten, der sich (auch) in Sachen IT auskennt. Er weiรŸ, welche Rechenleistungen Ihr Haus wirklich benรถtigt, kann Server und das Firmennetzwerk aufbauen und betreiben, die Unternehmenswebseiten erstellen, zumindest aber pflegen. Vielleicht gibt es sogar eine regelrechte IT-Abteilung, die sich nur diesen Aufgaben widmet.

Ein Roboter beim etikettieren
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Deren Arbeit allerdings sollte dort enden, wo es um digitale Techniken geht, mit denen Ihr Unternehmen bislang keinen Kontakt hatte. Vielleicht mรถchten Sie ein prognosegestรผtztes Supply Chain Management oder artverwandte Anwendungen der Logistik 4.0 integrieren; vielleicht soll Ihr Haus auch in den Genuss der multiplen Vorteile der neuen Technik kommen, die unter dem Begriff Edge Computing zusammengefasst ist und die sich derzeit in Logistik und Industrie als wichtige Vorgehensweise zu Optimierung, Flexibilisierung und Zuverlรคssigkeitserhรถhung etabliert.

Solche Aufgaben sind zwar โ€žauch ITโ€œ, aber sie unterscheiden sich von normaler Bรผro- und Logistik-IT in etwa so stark wie der Motor eines Rasenmรคhers vom Triebwerk einer Sattelzugmaschine. Hier sollten Sie folgendes an Externe delegieren:

  • Prรผfung des generellen Bedarfs in ihrem Unternehmen.
  • Spezifizierung des hier benรถtigten Umfangs.
  • Auswahl der infrage kommenden Komponenten.
  • Installation des gesamten Systems.

Auch sollten Sie diese Profis natรผrlich nutzen, um Ihre eigenen IT-Leute zumindest fรผr den Betrieb und die rudimentรคre Fehlerbehebung schulen zu lassen. Schulung ist dabei auch das Stichwort, welches uns weiterleitet:

  1. Schulung und Fortbildung Ihrer Mitarbeiter

Wahrscheinlich nutzt auch Ihr Unternehmen fรผr die alltรคglichen Bรผroaufgaben eine Variante von Microsoft Office. Aber Hand aufs Herz: Kennt jeder in Ihrem Team wirklich sรคmtliche Details von Word, Excel und Co. so intim, dass er die Programme vollumfรคnglich beherrscht?

Experte bei einer Schulung
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Oder wie sieht es aus, wenn Sie ein vollkommen neues Gabelstaplermodell anschaffen: Gibt der Beschaffer einfach nur die wichtigsten Eckdaten des Herstellers an die Bediener weiter, vertraut aber ansonsten darauf, dass diese sich selbst zurechtfinden, oder bekommen Ihre Leute Schulungen durch den Hersteller?

Es gibt zahllose solcher Beispiele. Sie reichen von der Einarbeitung neuer Fahrer, die noch nie in der Logistik beschรคftigt waren, รผber neue Gesetze, die Ihre Buchhaltungsmitarbeiter betreffen, bis hin zu IT auf niedrigschwelligem und hรถherem Level.

Zugegeben, es gibt Bildungsthemen, die kann ein erfahrenes Unternehmen voll fรคhiger Angestellter absolut in Eigenregie รผbernehmen. Aber es gibt auch solche Zahlen: 95 Prozent aller Logistiker sind der Ansicht, dass es fรผr ihr Unternehmen Nachholbedarf in Sachen Digitalkompetenz ihrer Mitarbeiter gibt. Zahllose weitere Statistiken belegen, dass sich Mitarbeiter bei der Einfรผhrung neuer Techniken oder der Erweiterung bestehender Dinge sehr hรคufig alleingelassen fรผhlen.

Fรผr Sie sollte das einen DenkanstoรŸ bedeuten: Nicht nur, aber gerade in der IT gibt es heute kaum noch simple, selbsterklรคrende Neuerungen. Die heutigen Entwicklungsprozesse sind rasend schnell und meistens รคuรŸerst tiefgreifend.

  • Genereller Funktionsumfang von bei Ihnen genutzten Anwendungen;
  • Neue Funktionen bei Updates;
  • Neu implementierte Programme und andere IT-Produkte;
  • Cybercrime und IT-Sicherheit;
  • Gesetzesรคnderungen;

Diese Themen sollten Anlass genug sein, zumindest einen Mitarbeiter, den es betrifft, extern, dafรผr aber vollumfรคnglich zu dem Thema schulen zu lassen. Diesen Mitarbeiter sollten Sie jedoch sehr sorgsam auswรคhlen โ€“ er muss auch die Fรคhigkeit mitbringen, das Gelernte an alle anderen Teammitglieder weiterzugeben. Nur eine solche externe Schulung garantiert, dass wirklich alles von Profis erklรคrt wird und sich keine Fehler durchschleifen.

Und wenn es um Themen geht, die einen GroรŸteil Ihrer Mitarbeiter betreffen, nehmen wir als Beispiel ein brandneues Betriebssystem oder auch eine ganz neue, von den meisten genutzte Bรผrosoftware, dann sollten Sie nicht zรถgern, und Ihrem gesamten Team einen โ€žBildungstagโ€œ verordnen. An diesem wird eine In-House-Schulung durch einen externen Spezialisten durchgefรผhrt โ€“ selbstverstรคndlich sollten auch Sie als Geschรคftsfรผhrer sich nicht von diesem Termin freimachen.

  1. Energetische Sparsamkeit sowie regenerative Energieerzeugung

Strom- und Heizenergie machen in jedem Unternehmen einen betrรคchtlichen Teil der Betriebskosten aus, natรผrlich auch in der Logistik. Der Wunsch, hier an mรถglichst vielen Stellschrauben zu drehen, ist dementsprechend รผberaus verstรคndlich.

Vielleicht haben auch Sie dergestalt bemerkt, wie viele Ratgeber es zu diesem Thema im Netz gibt. Diese raten dann beispielsweise dazu, Lichtschalter durch Bewegungssensoren zu ersetzen, IT an Master-Slave-Steckdosen anzubinden oder auch, die Hallen des Unternehmens gleich mit einer Armada von Photovoltaikplatten zu bedecken.

Solarpanel auf einem Dach
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Zugegeben, prinzipiell gibt es an all diesen Ratschlรคgen nichts auszusetzen. Meist mangelt es ihnen im Kern jedoch an einem wichtigen Punkt: Sie sind notwendigerweise zu universell formuliert. Unternehmen unterscheiden sich jedoch in zahllosen Details voneinander.

Nehmen Sie die Lichtsensoren als Beispiel. Natรผrlich kรถnnten Sie diese in Waschrรคumen und anderen, nicht dauerhaft benutzten Arealen installieren (lassen). Damit wรคre jegliche Gefahr gebannt, dass ein Mitarbeiter unnรถtig das Licht brennen lรคsst. Aber was, wenn bei Ihnen die Arbeit in solchen Rรคumen hรคufig unbewegter Natur ist? Dann wรผrden รผber Ihren Leuten buchstรคblich โ€ždie Lichter ausgehenโ€œ. Arbeitsprozesse wรผrden gestรถrt, vielleicht die Sicherheit beeintrรคchtigt.

Und was das Thema Photovoltaik anbelangt, gibt es zwischen der Tragfรคhigkeit von Dรคchern und der generellen Ausrichtung in Abhรคngigkeit der Himmelsrichtungen auch keine allgemeingรผltigen Lรถsungen.

Das heiรŸt, fรผr solche MaรŸnahmen sollten Sie Energieexperten beauftragen. Nur diese haben die nรถtige Expertise, um:

  • zu erkennen, was in Ihrem Betrieb technisch machbar ist;
  • zu eruieren, was in Ihrem Haus tatsรคchlich Sinn macht;
  • zu kommunizieren, auf welche Weise was angewendet werden sollte.

Nur auf diese Weise erreichen Sie eine energetische Sparsamkeit, die Ihr Unternehmen tatsรคchlich bevorteilt und nicht die Prozessablรคufe stรถrt โ€“ denn auch hier gibt es groรŸe Unterschiede zwischen maximaler Sparsamkeit und sinnvoller Sparsamkeit.

Bild von Daniel Mahnken, Leiter Unternehmenskommunikation bei Saloodo!

Autorin:

Daniel Mahnken
Daniel Mahnken ist Senior Corporate Communications Manager bei Saloodo!. Als gelernter Journalist liegt ihm das Schreiben quasi im Blut. Nach seinem Sportpublizistik-Studium wollte er eigentlich Germanyโ€™s Next Sport-Kommentator werden, doch dann entdeckte er die Logistik und kommt seitdem nicht mehr davon los.

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